VOR 325 JAHREN GEGRÜNDET • GEMEINDEJUBILÄUM IM SEPTEMBER
Im September 2025 feiert unsere Gemeinde ihre Gründung vor 325 Jahren!
Das tun wir mit einem Fest am Sonntag, den 7. September, mit einem Gemeindeausflug ins Berliner Hugenottenmuseum am 13. September und einer vielsprachigen Bibellesung am Samstag, 20. September.
Im September 1700 gründeten Glaubensflüchtlinge aus Frankreich die »église réformée de Leipzig« und fanden hier eine neue geistliche Heimat.
In ihrer Muttersprache Französisch sangen und beteten sie, lasen in der Bibel und hörten die Predigt ihres ersten Pasteur Pierre Butini. Die kleine, aber mutige Flüchtlingsgemeinde gab sich den Leitspruch »Deus det incrementum« – Gott gebe Wachstum! Der abgeschlagene Baum mit den frischen Trieben im Logo symbolisiert ihre gewaltsame Vertreibung aus Frankreich und den Neuanfang in Leipzig.
Wie die Verfolgung durch den Französischen König Ludwig XIV die Hugenotten aus Frankreich vertrieb, ist nachzulesen in der Sommer-Ausgabe unserer Gemeindezeitschrift »GLAUBE UND FREIHEIT«.
325 Jahre nach der Gründung erinnert sich unsere Gemeinde heute an ihre Wurzeln und schöpft Kraft aus der Erinnerung an ihre Geschichte, die von Flucht und Unterdrückung erzählt, aber auch von Mut und Glaubensstärke.
SONNTAG, 7. SEPTEMBER • JUBILÄUMSFEST
- ab 10.00 Uhr Empfang der Gäste und Gemeindemitglieder
- 11.00 Uhr (!) Festgottesdienst – Predigt: Präses Simon Froben, Bayreuth
- im Anschluss: fröhliches Sommerfest mit Musik und Hugenottenbuffet im Hof der Kirche
SAMSTAG, 13. SEPTEMBER • FAHRT ZUM HUGENOTTENMUSEUM IN BERLIN
Am Samstag, 13. September laden wir herzlich ein zu einem Ausflug »Auf den Spuren der Hugenotten« nach Berlin. Bei einem Besuch des Hugenottenmuseums tauchen wir ein in die bewegende Geschichte unserer Vorfahren im Glauben.
Gegen 9.00 Uhr ist die Abfahrt im ICE nach Berlin geplant. Dort erwartet uns eine Führung durch das Hugenottenmuseum im »Französischen Dom« am Gendarmenmarkt. Nach einem Mittagessen im Restaurant »Hugo und Notte« nimmt uns Christian Hetzke, Mitglied im »Consistoire« der Französischen Friedrichstadtkirche mit zu einem Rundgang durch den Dom. Nach dem Kaffeetrinken machen wir uns gegen 17.30 Uhr mit dem ICE auf den Rückweg. Die Ankunft in Leipzig ist geplant für 19.40 Uhr.
Informationen und Anmeldeblätter liegen in der Kirche aus.
Die Teilnahmegebühr beträgt 80 Euro (Erwachsene) und 20 Euro (Jugendliche).
DONNERSTAG, 9. OKTOBER* • LECTURE DE LA PAROLE DE DIEU
Wenn zum Leipziger Lichtfest unsere Kirche von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet ist, möchten wir mit allen, die Freude daran haben, in verschiedenen Sprachen aus der Bibel lesen. Wer möchte, bringt seine Bibel mit und liest in der eigenen Muttersprache. Deutsch, französisch, englisch, ukrainisch, koreanisch, sächsisch: lassen wir uns überraschen!
Mit der Bibellesung möchten wir uns auch an unsere Geschichte erinnern: an die Reformierten, die in Frankreich unter Ludwig XIV. unter Lebensgefahr ihre heimlichen Gottesdienste in Wäldern oder Höhlen feierten. Oft waren es junge Gemeindemitglieder, die im Kerzenschein aus der Bibel vorlasen, da ihre noch jungen Augen dies besser vermochten – denn kein helles Licht durfte die Teilnehmenden verraten.
Lesen Sie mit uns gemeinsam! Listen mit einzelnen Bibelabschnitten liegen zum Eintragen in der Kirche aus.
Die Lesungen finden im Wechsel mit kurzen Musikstücken statt. Auch hier ist jeder und jede eingeladen, auf dem eigenen Instrument zu musizieren!
Melden Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail in der Kanzlei!
*Ursprünglich war für die Bibellesung den 20. September als Datum angegeben. Wegen des an diesem Tag geplanten Benefizkonzerts unseres Bläserkreises findet sie nun am 9. Oktober statt.
OFFENE KIRCHE BEGINNT WIEDER • WER HILFT MIT?
Von Mai bis September soll unsere Kirche auch 2025 wieder werktags von 14.00 bis 17.00 Uhr für Besucher offen stehen: als Ort der Ruhe und Besinnung, für Gespräche und Informationen über reformierte Geschichte und Gegenwart.
Dazu ist ehrenamtliches Mitmachen erwünscht!
Am Montag, 12. Mai um 15.00 Uhr sind alle bisherigen und neu dazu kommenden Helfer*innen eingeladen zu einer Vorbesprechung bei Kaffee und Kuchen!
Bei Interesse können Sie auch gern jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen.
Warum sich die Mitwirkung bei der offenen Kirche lohnt, das beschreibt Helferin Christine Lehmann mit folgenden Eindrücken:
Sommer 2024: ein größeres Gewitter zieht über Leipzig. Plötzlich höre ich im Eingangsbereich unserer Kirche ein lautes »Hallo – Hallo!« Kurz darauf stehe ich einen strahlenden Priester gegenüber. Er ist in eine Soutane und einen sehr großen Hut gewandet – neben sich einen Schrankkoffer auf Rollen. Er kommt aus Burkina Faso – sucht die Katholische Kirche in Leipzig und ist ohne moderne Technik ausgestattet. Hilfe kommt von Herrn Miguel Ruiz, dem Ehemann unserer Pastorin, ,der zufällig in der Nähe weilt. Er geleitet den Reisenden zur richtigen Straßenbahn – vorher erhalten wir aber noch den Segen des freundlichen Priesters! Eine kurze, aber sehr bewegende Begegnung!
Ein junger Mann schaut sich sehr interessiert unsere besondere Ott-Orgel an. Er erzählt mir, dass er sich in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) in der Ausbildung zum Orgelbauer befindet. Mit Studienfreunden will er sich jetzt während der Ferien in Leipzig treffen und u.a. die Thomas- und Nikolaikirche besuchen.
Im Gespräch kann ich ihn auf die Silbermann-Orgeln in Sachsen hinweisen .Davon hatte er keine Kenntnisse und wollte voller Begeisterung die geplante Reiseroute ändern.
Täglich laufen Menschen auf dem Weg zur Volkshochschule direkt an unserer Kirche vorbei. Und manchmal kommen sie herein – sie haben noch ein wenig Zeit bis zu ihrem Kursbeginn … die große Tür steht offen … Endlich einmal auch die Reformierte Kirche von innen sehen!
So hell hat man es nicht erwartet … und dann folgen viele Fragen.
Manchmal verabreden wir uns sogar für die folgende Woche in der Kirche, um Weiteres zu erklären.
Wie ein Magnet wirkt oft das Orgelspiel in unserer Kirche für Besucher von Leipzig. Der Kantor probt bzw. Studenten werden unterrichtet. An heißen Tagen ist man dankbar für ein kühles Plätzchen, bei Bedarf ein Glas Wasser dazu – andächtiges Lauschen!
Auch kleine Kinder folgen ganz ruhig den Klängen der Musik.
Besucher aus Polen – kleinere Gruppen und auch Ehepaare – äußerten schon vor der Besetzung der Krim, dass sie sehr viel Angst vor Putin hätten. Ich sah traurige Augen, auch Tränen waren nicht zu übersehen.
Unsere Kirche vermittelte ihnen eine gewisse Ruhe. Der schlichte Innenraum wirkte wohltuend. Und wir verabschiedeten uns mit vielen guten Wünschen.
ABSCHIED • KANTOR TOBIAS ORZESZKO VERLÄSST LEIPZIG
Nach knapp vier Jahren wird Kantor Tobias Orzeszko im Sommer unsere Gemeinde verlassen.
Zum 1. August tritt er eine Stelle als Regionalkantor in St. Marien in Bad Homburg im Taunus an.
Seit Tobias Orzeszko im Sommer 2021 in unsere Gemeinde kam, hat er u. a. die Kantorei weitergeführt und aufgebaut, die durch den Kantorenwechsel in der Corona-Zeit zunächst stark reduziert war. Mit Kindern und Jugendlichen hat er mehrere Musicals und Krippenspiele einstudiert. Zahlreiche Konzerte durfte unsere Gemeinde mit ihm erleben, wunderbare musikalische Gottesdienste – und auch die Anschaffung des Klop-Cembalos ist seiner Initiative zu verdanken.
Tobias Orzeszko schreibt: »Ich blicke auf eine wunderbare Zeit in einer äußerst weltoffenen und menschengewandten Gemeinde zurück, die vorbildlich mit der Förderung und Bedeutung der Kirchenmusik umgegangen ist. … Dankbar bin ich, dass ich mich an meiner ersten Kantorenstelle überhaupt so vertrauensvoll entfalten und das kirchenmusikalische Leben ausgestalten durfte.«
Pastorin Elke Bucksch: »Im Namen des Konsistoriums, der Mitarbeitenden in der Kanzlei und der ganzen Gemeinde möchte ich Danke sagen, für die wunderbare Zusammenarbeit, Kollegialität, Freundlichkeit und Menschlichkeit, mit denen Tobias Orzeszko in den vergangenen vier Jahren unsere Gemeinde bereichert hat.
Wir werden ihn vermissen.
Für seine berufliche und private Zukunft wünschen wir Kantor Tobias Orzeszko von Herzen alles Gute und Gottes Segen.«
Am Sonntag 29. Juni, haben wir Tobias Orzeszko im Gottesdienst um 10.00 Uhr verabschiedet.
Auf der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger hat die Gemeinde eine Ausschreibung veröffentlicht.
JUBILÄUMS-FESTVORTRAG • JETZT ALS BROSCHÜRE
Zum 125. Jubiläum unserer Kirchenbaus im vorigen Jahr begeisterte Schauspielerin und Autorin Steffi Böttger die Gemeinde mit ihrem informativen und unterhaltsamen Festvortrag zur Geschichte von Gemeinde und Kirchbau. Nun ist ihr Vortrag auch gedruckt erschienen.
Steffi Böttger hat in den Archiven der Stadt gründlich zur Gemeinde- und Stadtgeschichte recherchiert. Höchst lebendig und anschaulich nimmt sie uns mit ins Alte Amtshaus, zu verschiedenen Epochen der Gemeindegeschichte, zu den Bemühungen um eine neue Kirche und zum Bauboom in Leipzig Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei präsentiert sie historische Details und Zusammenhänge, die nicht nur für Reformierte interessant sind, sondern für alle, die sich für Leipziger Stadtgeschichte begeistern.
Unter anderem greift Steffi Böttger auf Tagebucheinträge von Clara Licht zurück, der Ehefrau des bekannten Architekten Hugo Licht, der u. a. das Neue Rathaus entworfen hat. Sie wohnte ganz in der Nähe der damals entstehenden Kirche.
Die 48seitige Broschüre »Ein Gebäude heiliger Hoffnungen« mit vielen Abbildungen ist für 10 Euro in unserer Gemeinde erhältlich oder im Buchhandel bzw. Versand zu bestellen.
TASTE FÜR TASTE • SPENDEN FÜR EIN CEMBALO
Ein Cembalo gehört grundlegend zur kirchlichen und weltlichen Musik der Spätrenaissance bis zur Frühklassik. Gerade bei Kantaten und Oratorien z. B. von Bach und Händel ist dieses Instrument unentbehrlich.
In der Vergangenheit hat unsere Gemeinde zu solchen Anlässen ein Cembalo gemietet. Hierfür entstanden regelmäßig Kosten für Miete, Transport, Stimmung und Versicherung des Instruments, so dass sich auf lange Sicht die Investition in ein kircheneigenes Instrument lohnt.
Im November 2022 ist ein »flämisches Cembalo« mit zwei Manualen in unserer Kirche angekommen. Es ist ein Konzert-Cembalo, das 1986 in der renommierten niederländischen Cembalo- und Orgelbauwerkstatt Gerrit Cornelius Klop gebaut wurde und sich bestens für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts eignet. Mit mehreren Registern verfügt es über eine große Klangfülle sowie kraftvolle Bässe und ist auch in größeren Orchesterbesetzungen gut durchsetzungsfähig. Ein »Nazardzug« bietet weitere klangliche Spielräume. All diese Eigenschaften machen es zu einem äußerst vielseitigen Instrument, auf welchem sich diverse Gattungen und Stile musizieren lassen.
Um das Instrument mit etwa 15.000 Euro zu finanzieren, ist die Idee der »Tastenpatenschaft« entstanden, die sich bereits bei ähnlichen Projekten bewährt hat. Hierfür können Sie als Spender*innen eine Tastenpatenschaft erwerben – die Preise richten sich nach Manual und Tastenposition!
Tastenpaten können Sie für 75 bis 200 Euro pro Stück werden – tiefe Töne tragen am meisten zum Spendenaufkommen bei!
Tastenbereich | Manual I | Manual II |
FF bis H | je 200 Euro | je 125 Euro |
c bis h‘ | je 150 Euro | je 100 Euro |
c“ bis f“‘ | je 100 Euro | je 75 Euro |
Wenn Sie das Projekt finanziell unterstützen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit unserem Kantor Tobias Orzeszko auf, der gemeinsam mit dem Konsistorium und der Zollikofer-Stiftung das Cembalo-Projekt betreut.
Kontoverbindung:
Zollikofer-Stiftung der Evangelisch Reformierten Kirche zu Leipzig
IBAN DE22 8605 5592 1000 0005 55
Sparkasse Leipzig
BIC-/SWIFT-Code: WELADE8LXXX
MITHELFEN IM DIAKONIE-BESUCHSDIENST
Der Diakonie-Besuchsdienst ist eine tragende Säule der diakonischen Arbeit der Evangelisch Reformierten Kirche zu Leipzig. Möchten Sie mehr hierüber erfahren, sich auch im Besuchsdienst engagieren und so diese wichtige Aufgabe unserer Gemeinde unterstützen?
Auf der Seite »Mithelfen im Diakonie-Besuchsdienst« können Sie sich näher informieren und für eine Mitarbeit registrieren.